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Silicon Austria Labs

SAL Mikroskop
Europäisches Spitzen­forschungs­zentrum für elektronik­basierte Systeme

DI Dr. Klaus Bernhardt, MBA

Energie & Infrastruktur
Forschung & Innovation

bernhardt@feei.at
+43/1/588 39-32

Wer ist Silicon Austria?
Silicon Austria Labs ist ein Forschungszentrum für elektronikbasierte Systeme (Electronics-Based Systems, EBS) mit drei Standorten in Graz, Villach und Linz. Gegründet wurde es als Stärkung für die österreichische (Elektronik-)Industrie und den Hochtechnologiestandort Österreich. Bis 2030 werden von Industrie, Bund und den Ländern Steiermark, Kärnten und Oberösterreich über 600 Forscher*innen und Mitar­beiter*innen an den drei Stand­orten Graz, Villach und Linz werden. Damit soll SAL zu einem führenden Player in der außer­univer­si­tären Forschung in Europa werden

Ziele
Übergeordnetes Ziel ist, Österreichs internationale Wirkung und Sichtbarkeit im Bereich der Mikroelektronik und elektronikbasierten Systeme zu erhöhen und Österreich zu einem attraktiven und führenden Standort auszubauen.

Maßnahmen
Im Netzwerk von Wissenschaft und Industrie wird Spitzenforschung betrieben und die Grundlage für neuartige Produkte und Prozesse Made in Austria gelegt. Dazu wird eng mit Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammengearbeitet, um komplexe Probleme der Industrie in Forschungsfragen zu bearbeiten und Lösungen anzubieten, die für die Unternehmen (auch für KMUs) umsetzbar sind.

Das Zusammenspiel von Forschung und Wirtschaft ist der Schlüssel zu erfolgreichen Innovationen. Vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen, die nicht über eine eigene Forschungsabteilung verfügen, ist der Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen über ein Spitzenforschungszentrum wie Silicon Austria Labs wichtig, um sich im internationalen Wettbewerb behaupten zu können.

 

Zusätzlich sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

  • Schaffung gemeinsamer Forschungslabore an Universitäten und FHs
  • Elektronik-Leitprojekte im Zuge des Forschungsprogramms „IKT der Zukunft“
  • Laufender Ausbau der Forschungsinfrastruktur

Electronic Based Systems (EBS)
Elektronikbasierte Systeme (Electronics-Based Systems – EBS) sind Komponenten, Baugruppen und Geräte mit Mikro- und Nanoelektronik sowie eingebetteter Software. Sie sind das technologische Rückgrat der Digitalisierung. Mit den Schlüsseltechnologien Sensor Systems, Intelligent Wireless Systems, Power Electronics und Embedded Systems bietet SAL „Key Enabling Technologies“ genau für diese elektronikbasierten Systeme und legt die Basis für intelligente Produkte und Prozesse, die das Fundament für Themen wie Industrie 4.0, Internet of Things (IOT), Autonomes Fahren, cyber-physikalische Systeme (CPS), KI, Smart City, Smart Energy oder Smart Health schaffen.

Geforscht wird sowohl auf Modell- als auch auf Hardwareebene sowie der dazugehörigen eingebetteten Softwareebene, verbunden mit dem holistischen Wissen der umfassenden Systemintegration.

 

Themen, die beforscht werden – Stärkefelder Österreichs
Die Schwerpunktthemen von Silicon Austria Labs wurden im Rahmen von ECSEL-Austria, einer industriegeleiteten nationalen Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsplattform für die Technologiebereiche Mikro- und Nanoelektronik, Embedded Systems und Systemintegration, mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen identifiziert. Österreichs besonderes Stärkefeld ist bereits die Erfindung und die Herstellung von Komponenten, die in diversen Produkten eine wichtige Funktion haben. So stammen z. B. Sensoren für die Abstandshaltung von Autos oder die Chips von Reisepässen in den meisten Ländern aus Österreich. Diese starke Zulieferindustrie macht auch den wirtschaftlichen Erfolg Österreichs aus.

Bedeutung der Bauelemente-Industrie
Die Mikroelektronikindustrie ist die mit Abstand forschungsintensivste und innovativste Branche unseres Landes. Mit Silicon Austria Labs eröffnen sich für die österreichische Industrie zahlreiche Chancen, indem wir unsere Aktivitäten in einem international aufgestellten Spitzenforschungszentrum konzentrieren. Das gibt uns auch als kleine Region die Chance, die notwendige kritische Masse zu erreichen, um uns in einer der global am stärksten umkämpften Schlüsseltechnologien als exzellenter Hot Spot auf Augenhöhe mit den Big Players zu messen. Genau dies muss unser Anspruch sein, um Investitionen und zukunftsorientierte Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen.

Drei Standorte / Vier Forschungsfelder
An den drei Standorten Graz, Villach und Linz wird in den Bereichen Sensor Systems, Power Electronics, Intelligent Wireless Systems und Embedded Systems an zukunftsweisenden Lösungen für Umweltschutz, Gesundheit, Energie, Mobilität und Sicherheit geforscht. SAL bringt dabei wesentliche Akteure aus Industrie und Wissenschaft und damit wertvolle Expertise und Know-how zusammen und betreibt kooperative, anwendungsorientierte Forschung entlang der Wertschöpfungskette. Kooperative Projekte werden von SAL kofinanziert und ermöglichen einen unbürokratischen und schnellen Projektstart.

Für die Forschung steht neben zahlreichen hochausgestatteten Laboren (u.a. einem EMC Lab, Power Lab, Metrology Lab, Environmental Lab und einem Optics Lab) ein Reinraum der ISO-Klasse 5 zur Verarbeitung von Chips und Wafern sowie Anwendung der neuesten Packaging-Technologien zur Verfügung.

 

Standort Graz: Silicon Austria Labs und die TU Graz
Die TU Graz ist eine bedeutende Universität im internationalen technisch-naturwissenschaftlichen Forschungs- und Bildungsnetzwerk. Sie ist ebenso traditionsreich wie zukunftsorientiert mit Exzellenzanspruch. Aufbauend auf wissenschaftlichen Bachelor-Programmen konzentriert sie sich auf forschungsorientierte Master- und PhD-Programme. Die TU Graz bringt nachgefragte Leistungsträgerinnen bzw. -träger und Führungskräfte hervor und trägt verantwortungsvoll zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bei.

TU Graz bündelt ihre Forschung in fünf „Fields of Expertise“:

  • Advanced Materials Science
  • Information, Communication & Computing
  • Human & Biotechnology
  • Mobility & Production
  • Sustainable Systems

Die Forschungsteams erarbeiten elementare wissenschaftliche Grundlagen und pflegen intensive Kontakte zu Industrie und Wirtschaft, um die theoretischen Erkenntnisse praktisch umzusetzen. Sie beteiligen sich an wissenschaftlichen Kompetenzzentren und Forschungsnetzwerken. Im Field of Expertise „Information, Communication & Computing“ hat sich die TU Graz im Forschungsschwerpunkt „Electronics-Based Systems“ in den letzten Jahren einen hervorragenden internationalen Ruf erworben. Im Mittelpunkt stehen hier die Datensicherheit und effiziente Nutzung ständig wachsender Datenmengen, die Übermittlung, Verarbeitung, Strukturierung und Speicherung von Informationen, die Untersuchung und Entwicklung von Kommunikationsinstrumenten wie Mobiltelefonen, aber auch von Hard- und Software für Computer und Netzwerke sowie Satellitensysteme.

Die vielfältigen Initiativen und Forschungsaktivitäten im Bereich der Mikroelektronik und Sensorik im südösterreichischen Raum werden durch Silicon Austria Labs gebündelt und weiter ausgebaut. Damit sollen Graz und die Region zu einem international sichtbaren Zentrum der Mikroelektronikforschung auf Weltniveau werden.

Hauptsitz Silicon Austria Labs: Standort Sandgasse
Der Hauptsitz der Silicon Austria Labs ist in der Sandgasse 34 in Graz eingerichtet – ein Standort, der auch in Zukunft durch entsprechende Nachverdichtung noch weiter wachsen wird.

Alle Voraussetzungen sind gegeben, dass sich der Standort in der Steiermark sehr dynamisch entwickeln wird und wie bei vielen anderen Themen auch überproportional wächst.

Kontakt:
Silicon Austria Labs GmbH
Sandgasse 34
A-8010 Graz

Standort Villach
Durch die Silicon Austria Labs erhält der Forschungsstandort Villach eine Aufwertung. Mit den Kompetenzen und Ressourcen der vormaligen CTR bringt sich hier ein Forschungszentrum ein, das seit vielen Jahren im Feld der Sensorik und Mikrosystemtechnik aktiv ist. Mit den beiden Standorten in Linz und Graz bündelt man die Forschungskraft, nutzt Synergieeffekte und wird im europäischen Spitzenfeld noch sichtbarer. Es werden Top-Arbeitsplätze geschaffen und die Hightech Infrastruktur an Geräten und Laboren erweitert. Davon profitieren alle Forschungspartner: jene am Standort, in Österreich und in Europa.

Ein Forschungsreinraum (ISO 5), High-End Labore und Messtechnikinfrastruktur aus den Bereichen Optik, Mikroelektronik, Mechatronik, multiphysikalische Simulationen sowie 3D-Druckverfahren stehen den Partnern zur Verfügung. Der Campus Villach vereint Technologieunternehmen, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen (z.B. SAL und FH Kärnten), Start-Ups sowie den Silicon Alps Cluster (initiiert von den Ländern Kärnten und Steiermark) an einem Standort. Die vorhandene Infrastruktur, wie Forschungsreinräume und Testlabore, wird durch weitere Flächen erweitert. Universitärer Nachbar ist die Universität Klagenfurt (AAU).

Kontakt:
Christina Hirschl
Standortleiterin SAL Villach

High Tech Campus Villach
Europastraße 12
A-9524 Villach

Standort Linz: Silicon Austria Labs und die JKU Linz
Das Forschungszentrum ist am Campus der Johannes-Kepler-Universität Linz (JKU) im Science Park 4 (SCP4) angesiedelt. In Abstimmung mit bereits vorhandenen Institutionen werden Kompetenzen und Ressourcen in gemeinsamen SAL-Uni Labs gebündelt und weiter ausgebaut. Der Fokus der SAL-Forschung in Linz liegt auf Hochfrequenztechnik und drahtlosen Systemen.

Kontakt:
Thomas Buchegger
Standortleiter SAL Linz

Science Park 4
Altenberger Straße 66c
A-4040 Linz

Finanzierung
Das Forschungszentrum wird durch ein Public-Private-Partnerschaftliches Modell von den Gesellschaftern BMK, den Ländern Steiermark, Kärnten und Oberösterreich sowie für die Industrie vom FEEI Verband getragen.

Dieses Modell ist eine zielorientierte Form der Zusammenarbeit, bündelt sie doch relevante Akteure des Innovationssystems.


Eigentumsverhältnisse

  • 50,1% Republik Österreich
    24,95% Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI)
    10% Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (SFG)
    10% Bundesland Kärnten
    4,95% Upper Austrian Research GmbH (UAR)

Budget 2018-2022

  • 280 Mio € (zusätzlich 30 Mio. € für die Aufbauphase)
  • Davon öffentliche Förderung 140 Mio. €
  • Die Industrie bringt über Projekte die weiteren 140 Mio. € ein (davon bis zu 50 Prozent als Eigenleistung; die Industrie erhält dafür Forschungsleistungen)
  • Steuerung
    Geschäftsführung durch Gerald Murauer
  • Heads of Research Divisions (Leitende für die Forschungsbereiche Sensor Systems, Intelligent Wireless Systems, Power Electronics und Embedded Systems)
  • Aufsichtsrat
  • Wissenschaftlicher Beirat
  • Programmbeirat

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