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FEEI Wirtschaftsbericht 2020 und Ausblick 2021

2020 stellte die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie, kurz EEI, trotz enormer Herausforderungen ihre Krisenfestigkeit unter Beweis. Die zweitgrößte Industriesparte Österreichs erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit knapp 67.000 MitarbeiterInnen mehr als 17 Milliarden Euro Produktionswert. Trotz der schwierigen Situation konnte der Großteil der Beschäftigten gehalten werden. 2021 ist Erholung in Sicht.

Mag. Marion Mitsch

Standortpolitik

mitsch@feei.at
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Nach Rückgängen Erholung in Sicht
2020 stellte die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie, kurz EEI, trotz enormer Herausforderungen ihre Krisenfestigkeit unter Beweis. Die zweitgrößte Industriesparte Österreichs erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit knapp 67.000 MitarbeiterInnen mehr als 17 Milliarden Euro Produktionswert. Trotz der schwierigen Situation konnte der Großteil der Beschäftigten gehalten werden. 2021 ist Erholung in Sicht.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch in der heimischen Elektro- und Elektronikindustrie ihre Spuren hinterlassen. Die EEI erzielte 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang in der Produktion von -7,9% auf 17,17 Mrd. Euro. Als einzige Sparte konnten die Elektronischen Bauelemente ihre Produktion sogar geringfügig ausbauen (+3,2 %). Leichte Rückgänge verglichen mit 2019 gibt es 2020 bei den Auftragseingängen (-5%) und -beständen (-12%) sowie bei den Umsätzen (-6,6%). Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen ist es den Unternehmen gelungen, den Großteil der Beschäftigten und damit das Know-how in den Betrieben zu halten. Mit 66.903 Beschäftigten per Jahresende 2020 beläuft sich das Minus auf nur 2,7%. „Damit hat die Branche nicht nur ihre Krisenfestigkeit bewiesen, sondern gleichzeitig auch ihr Zukunftspotenzial. Ist sie doch wie keine andere Branche eng mit der Gestaltung der Zukunft verbunden. Ihre Innovationen und Technologien stellen die Lösungen bereit, um den Wirtschaftseinbruch auszugleichen und Wertschöpfung am Standort Österreich zu generieren“, ist Marion Mitsch, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie überzeugt.

EEI-Produkte: Mehr als 10% Anteil am Gesamtexport
Die EEI-Unternehmen exportierten 2020 Produkte und Dienstleistungen im Wert von 16,18 Mrd. Euro. Die Exportquotesank um 0,1%-Punkte auf 83,9%. Deutschland, gefolgt von den Vereinigten Staaten und China waren und sind die wichtigsten Exportländer der EEI. Der Anteil der Produkte der Elektro- und Elektronikindustrie an den Gesamtausfuhren Österreichs belief sich 2020 mit 10,6% auf rund ein Zehntel.

Mit 66,2% Anteil an den Gesamtausfuhren ist der EU-Raum der wichtigste Exportmarkt für heimische Elektro- und Elektronikprodukte. 2020 ist der Export (Außenhandel) in den EU-Raum im Vergleich zu 2019 um 9,2% auf 15 Mrd. Euro gesunken. Grund dafür war der allgemeine Konjunkturabschwung im EU-Raum.

FEEI-Branchenbarometer: Positive Erwartungen, Fachkräftemangel als enorme Herausforderung
Laut dem aktuellen FEEI-Branchenbarometer vom Mai 2021 wird von der Mehrheit der 218 befragten Unternehmen die wirtschaftliche Entwicklung in Hinblick auf Auftragseingänge, Produktionsleistung und Umsätze für das Jahr 2021 als steigend bzw. stark steigend eingeschätzt. Im Vergleich mit dem 1. Branchenbarometer vom Frühjahr 2021 lässt sich erkennen, dass die aktuellen Erwartungen jene aus dem Frühjahr übertreffen und ein positiveres Bild zeichnen. Eine deutliche Aufbruchsstimmung sieht man auch bei der Frage nach den Erwartungen für 2022. Gefragt nach den größten Herausforderungen nannten die Mitgliedsunternehmen des FEEI die Aufrechterhaltung der Lieferketten, gefolgt von den Rohstoffpreisen und dem Fachkräftemangel. Insbesondere die Problematik des Fachkräftemangels scheint sich seit der letzten Umfrage verstärkt zu haben. Denn auch bei der Frage nach Maßnahmen für eine attraktive Standortpolitik wird das Thema „Ausbildung forcieren“ als erstes und am häufigsten genannt. Das zeigt einmal mehr den Bedarf an qualifiziertem Personal und an entsprechenden Bildungsmaßnahmen.

Ausblick 2021: Trend geht bergauf, Aufschwung hält an
Grund zum Aufatmen geben die Aufzeichnungen der ersten vier Monate 2021 sowie die Prognosen für den Rest des Jahres, die einen deutlichen Aufwärtstrend zeigen. So konnte die Produktion in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 15,9% gesteigert werden. Neben den elektronischen Bauelementen, den Verteilungs-/Schalteinrichtungen und den sonstigen elektrischen Ausrüstungen verzeichnen nun auch wieder Leuchten Zuwächse. Auffallend ist das erhebliche Wachstum bei der elektrischen Ausrüstung für KFZ. Alle anderen wichtigen Sparten des FEEI liegen noch leicht unter dem Vorjahres- und Vorkrisenniveau, allerdings ist auch hier ein andauernder Aufholtrend erkennbar.

Das Eigenpersonal hält sich mit -0,9% weiterhin stabil, während beim Fremdpersonal große Zuwächse zu verzeichnen sind (+30,7%). Die Umsätze holen auf und haben das Vorkrisenniveau bereits leicht übertroffen. Die Exportquote liegt bei 84,8%. Der geringfügige Abwärtstrend liegt den Einschätzungen der FEEI-Experten zufolge an den leichten Zuwächsen bei den Inlandsumsätzen. Bei den Auftragsbeständen ist ebenfalls ein Aufwärtstrend zu erkennen. Sie erholen sich langsam, liegen aber sowohl im In- als auch im Auslandsbereich weiterhin unter den Vorjahreswerten und noch weit unter dem Vorkrisenniveau.

Die Auftragseingänge wiederum wachsen sehr stark. Diese haben sowohl den Vorjahreswert als auch das Vorkrisenniveau bereits nach dem ersten Quartal weit überschritten.

Die WIFO-Prognose für 2021 und 2022 rechnet mit einem kräftigen Konjunkturaufschwung in Österreich. Die heimische Konjunktur dürfte sich kräftig erholen: Nach dem krisenbedingten Einbruch im Vorjahr (-6,3 %) wird das BIP 2021 voraussichtlich um 4% und 2022 um 5% wachsen. Im laufenden Jahr prägt die günstige Industriekonjunktur den gesamtwirtschaftlichen Aufschwung. Die österreichische Wirtschaftsleistung dürfte bereits im 3. Quartal 2021 wieder das Vorkrisenniveau erreichen.

Mit der weltweiten Erholung steigen allerdings auch die Rohstoffpreise und bereiten den FEEI-Mitgliedsunternehmen – gemeinsam mit der Aufrechterhaltung der Lieferketten sowie dem Fachkräftemangel – weiterhin Kopfzerbrechen.

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