Die nachhaltige öffentliche Beschaffung ist ein wichtiges Instrument, mit dessen Hilfe öffentliche Stellen sich zum Erwerb von Waren und Dienstleistungen bekennen, die während ihrer Lebensdauer eine geringere Belastung für die Umwelt darstellen. Im White Paper „Richtlinien für nachhaltige öffentliche Beschaffung in Österreich“ des FEEI, werden Empfehlungen für den nachhaltigen Einkauf von Druckerzubehör vorgeschlagen.
Einfach überprüfbare, technologieneutrale Beschaffungskriterien können öffentliche Stellen wesentlich dabei unterstützen, fundierte Entscheidungen zu treffen, um die leistungsfähigsten Produkte zu beziehen, gleichzeitig aber auch einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten – mit gesteigerter Ressourceneffizienz sowie sparsamen Umgang mit Steuergeldern.
Allein in Österreich erreichen die behördlichen Ausgaben für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen einen Gesamtwert von etwa 40 Milliarden EUR. Der EU-weite Wert beträgt mit 1,8 Billionen EUR etwa 14% des BIP. Öffentliche Beschaffungsorganisationen spielen daher eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft. Nachhaltige öffentliche Beschaffung kann die Nachfrage von nachhaltigeren Waren und Dienstleistungen sowie die Entwicklung nachhaltiger Technologien und Produkte durch Unternehmen bzw. Ökoinnovationen fördern.
Eine nachhaltige öffentliche Beschaffung ist unverzichtbar, um eine nachhaltige, CO2-arme, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft zu schaffen. Europäische Regierungen haben sich hierzu im Rahmen politischer Initiativen auf EU-Ebene sowie auch auf nationaler Ebene verpflichtet – 23 von 28 Staaten verabschiedeten nationale Aktionspläne. In Österreich wurden Ziele und Maßnahmen für die nachhaltige öffentliche Beschaffung im „NaBe-Aktionsplan“ formuliert.
Das Potenzial nachhaltiger und ökologischer Beschaffung wird nur teilweise genutzt, da eine Vielzahl an Hürden vorliegt. Auf EU-Ebene verwenden 55% der öffentlichen Ausschreibungen immer noch den niedrigsten Preis als einziges Kriterium. In keinem anderen EU-Staat wird dem Preis ein so hohes Gewicht beigemessen wie in Österreich – jede fünfte Bestbietervergabe gewichtet den Preis mit mindestens 95 %. Darüber hinaus haben viele Behörden keinen Zugang zu klaren und nachprüfbaren Kriterien, die es ihnen ermöglichen, Umwelterwägungen in ihre Ausschreibungsverfahren einzubeziehen.