Am 9. September 2025 fand das FEEI-Webinar „Exportkontrolle“ mit rund 50 Teilnehmenden aus der Elektro- und Elektronikindustrie statt. Ziel der Veranstaltung war es, Unternehmen einen praxisnahen Überblick über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen, die Güterklassifizierung und die Herausforderungen der Exportkontrolle zu geben – insbesondere vor dem Hintergrund internationaler Krisen, EU-Sanktionen und komplexer Lieferketten.
Exportkontrolle im Überblick
Im ersten Fachvortrag gab Ralf Hagspiel (Leitung Abteilung Exportkontrolle, BMWET) einen kompakten Überblick über die Grundlagen und Ziele der Exportkontrolle. Diese dient der Erfüllung internationaler und europäischer Verpflichtungen und trägt zu Frieden, Sicherheit und der Wahrung von Menschenrechten bei. Kontrolliert werden grenzüberschreitende Vorgänge mit strategisch relevanten Gütern wie Verteidigungs-, Dual-Use- und Embargogütern. Besonders im Fokus standen Dual-Use-Güter, deren Listung von technischen Parametern abhängt. Für die Entscheidung sind unter anderem folgende Fragen zentral: Wer liefert was wohin, an wen und wozu? Abschließend wurden verbreitete Mythen rund um die Exportkontrolle aufgegriffen und eingeordnet.
Güterklassifizierung – Tools, Methoden, Praxisbeispiele
Im zweiten Expertenvortrag erläuterte Florian Bonell (BMWET) die Tools und Methoden zur Güterklassifizierung. Die Einstufung erfolgt anhand von Güterlisten wie der Dual-Use-Verordnung und der Gemeinsamen Militärgüterliste der EU. Anhand von Praxisbeispielen wurde gezeigt, wie technische Parameter und Umschlüsselungsverzeichnisse zur Klassifizierung herangezogen werden. Die Bestandteilsregelung und die Zusammenarbeit zwischen juristischer und technischer Abteilung wurden als zentrale Erfolgsfaktoren betont.
Exportkontrolle in der Praxis & Unterstützung durch die WKÖ
Barbara Tasch-Ronner (WKÖ) stellte die Beratungs- und Unterstützungsangebote der WKÖ und der Aussenwirtschaft Austria vor. Die Spezialist:innen in den Landeskammern und AußenwirtschaftsCentern unterstützen Unternehmen unter anderem bei Kundenüberprüfungen, Sanktionslisten-Checks, allgemeinen Sanktionsanfragen und Fragen zu nationalen sowie internationalen Exportkontrollregelungen.
Im Anschluss an die Vorträge konnten die Teilnehmenden ihre Fragen direkt an die Referent:innen richten. Die Diskussion zeigte, dass die Exportkontrolle für viele Unternehmen eine komplexe Herausforderung darstellt, bei der praxisnahe Unterstützung und aktuelle Informationen besonders gefragt sind.