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Europäische Kommission veröffentlicht internationale digitale Strategie für die EU

Patrik Fritz, MA

Digitalisierung

fritz@feei.at
+43/1/588 39-39

Am 5. Juni veröffentlichte die Europäische Kommission ihre internationale digitale Strategie für die EU. Diese soll angesichts des derzeit unbeständigen und unvorhersehbaren globalen Umfeldes internationale Partnerschaften stärken.

Die Strategie verfolgt diese Ziele:

  • Stärkung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit der EU durch wirtschaftliche und unternehmerische Zusammenarbeit.
  • Förderung eines hohen Sicherheitsniveaus für die EU und ihre Partner.
  • Gestaltung der globalen digitalen Governance und Standards in der Zusammenarbeit mit einem Netzwerk von Partnern.

Um diese Ziele zu erreichen, wird die Kommission in mehreren Bereichen folgende Maßnahmen umsetzen:

  • Zusammenarbeit mit Partnerländern:
    • Künstliche Intelligenz, 5G/6G, Halbleiter, Quantum, Cybersecurity
      • Die EU wird mit Japan, der Republik Korea und Kanada gemeinsame Forschungs- und Innovationsprojekte im Bereich der Quantentechnologien durchführen.
      • Im Rahmen des EU-Indien Trade and Technology Council arbeiten die EU und Indien an der Entwicklung eines speziellen Programms, das den Austausch von Talenten erleichtern und die Fähigkeiten von Student:innen und jungen Fachkräften in der Halbleiterindustrie stärken soll.
      • Die EU wird die Einrichtung von AI Factories in vertrauenswürdigen Partnerländern unterstützen, indem sie ihnen bei der Entwicklung ihrer Recheninfrastruktur hilft und sie gleichzeitig mit der EU und ihrem Ökosystem der AI Factories verbindet.
      • Die EU wird mit relevanten Partnerländern zusammenarbeiten, um das Potenzial für Vereinbarungen zur gegenseitigen Anerkennung des Cyber Resilience Act (CRA) und der jeweiligen nationalen Rahmenwerke auszuloten – mit dem Ziel, die Einhaltung von Cybersicherheitsanforderungen für Produkte zu erleichtern.
    • Sichere und vertrauenswürdige digitale Infrastruktur
      • Arktische Konnektivität – die EU wird gemeinsam mit ihren Partnern daran arbeiten, die Unterstützung für Projekte zum Ausbau neuer Unterseekabelrouten in der Region zu verstärken. Dabei soll insbesondere die „Connecting Europe Facility“ als Förderinstrument genutzt werden.
      • BELLA – das erste transatlantische Glasfaserkabel zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik.
      • MEDUSA – ein Unterseekabel wird Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen dem nördlichen und dem südlichen Ufer des Mittelmeers schaffen und bis nach Westafrika verlängert werden.
      • Blue-Raman – soll aus einem 11.700 km langen sicheren Unterseekabelsystem bestehen, welches Europa mit Indien verbindet und Anlandepunkte im Nahen Osten und in Ostafrika umfasst.
  • Digitale Partnerschaften
    • Ausbau internationaler Partnerschaften durch die Vertiefung bestehender digitaler Kooperationen, die Etablierung neuer strategischer Allianzen sowie die Förderung des Austauschs über ein neu geschaffenes „Netzwerk für digitale Partnerschaften“.
  • EU Tech Business Angebot
    • Die EU wird ein „Tech Business Angebot“ entwickeln, das die Investitionen des privaten und öffentlichen Sektors der EU zur Unterstützung des digitalen Wandels in den Partnerländern kombiniert. Es soll unter anderem Komponenten wie AI Factories, Investitionen in sichere und vertrauenswürdige Konnektivität, digitale öffentliche Infrastrukturen und Cybersicherheit umfassen.
  • Globale digitale Governance
    • Die EU wird die globale digitale Governance stärken, indem sie sich in internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, der G7, der G20, der OECD und dem Europarat für eine regelbasierte globale digitale Ordnung einsetzt, die im Einklang mit den Grundwerten der EU steht.

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