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5G einfach erklärt

5G
Die Entwicklung der mobilen Breitbandtechnologie kann wie die Erfindung des Buchdrucks oder der Dampfmaschine mit Fug und Recht als technische Revolution bezeichnet werden. Kein Wunder, dass an den neuen Mobilfunkstandard 5G hohe Erwartungen gestellt werden. Immerhin soll Österreich damit wieder Vorreiter in Europa werden.

Mag. Florian Schnurer, LL.M.

Digitalisierung

schnurer@feei.at
+43/1/588 39-30

Zur Entwicklung der mobilen Breitband­technologie
Die Geschichte des Mobilfunks begann genau genommen mit der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen 1888 durch Heinrich Hertz. Technisch mit Sendern erzeugt, können sie zur Informationsübertragung genutzt werden. 1901 gelang dem Pionier Guglielmo Marconi die erste inoffizielle transatlantische Funkverbindung und im Jänner 1903 tauschten US-Präsident Roosevelt und der englische König Eduard VII. drahtlos Grußbotschaften aus. Gesellschaft und Industrie erkannten das enorme Potenzial, das diese Technik der draht- und damit ortsunabhängigen Nachrichtenübertragung hat.

Die nächsten Generationen – 2G & 3G
1994 wurde mit dem ersten GSM-Netz in Österreich das Zeitalter des digitalen Mobilfunks eingeläutet: 2G, die zweite Generation, ging on air. Erstmals wurden Telefonate nicht analog, sondern digital übertragen. Vom GSM-Standard ausgehend – der übrigens auch heute noch im Vollbetrieb läuft – wurden Entwicklungen wie GPRS möglich, die akzeptable Datenübertragungsraten für einfache Internetanwendungen ermöglichten. Mit UMTS – 3G und dessen weiteren Entwicklungsschritten – waren seit 2006 erstmals Multimediaanwendungen am Mobiltelefon in guter Verbindungsgeschwindigkeit möglich und die ersten Smartphones, wie wir sie heute kennen, kamen auf den Markt.

Zu LTE und 5G
Spätestens mit der vierten Generation LTE etablierten sich Mobilfunknetze als vollwertige Breitbandanschlüsse.

2019 wurde der Grundstein für 5G in Österreich gelegt, um das Land wieder zum europäischen Vorreiter in Sachen Mobilfunktechnik zu machen. Aber 5G ist weit mehr als nur die Weiterentwicklung der schnellen Datenübertragung via Mobilfunk.

Das Zeitalter des Internets der Dinge (IoT) ist angebrochen und viele dieser hochkomplexen Anwendungen werden mobil. Sei es das selbstfahrende Auto, in dem vier Insassen HD Filme am Tablet ansehen, oder Roboter, die am Firmengelände selbstständig ihre Aufgaben erledigen. Doch IoT-Anwendungen erzeugen und benötigen eine riesige Menge an Daten, die die Mobilfunknetze der Zukunft verlässlich transportieren müssen – wo 5G ins Spiel kommt. Konkret ist 5G der neue Standard, der Geschwindigkeiten von bis zu 10GBit/s erreichen soll. Dazu sollen bestehende Senderanlagen um sogenannte Smart Cells ergänzt werden, um eine zuverlässige und leistungsfähige Versorgung mit 5G sicher zu stellen.

Um diese Versorgung zu meistern, müssen die bestehenden Mobilfunknetze allerdings ausgebaut werden. Im gesamten Bundesgebiet muss die Anzahl der Sendestandorte erhöht werden. Um das volle Potential von 5G nutzen zu können, müssen alle Standorte mit Glasfaser angeschlossen werden.

Ebenso wird es einen Bedarf nach zusätzlichen Sendefrequenzen geben. Da in den hohen Frequenzbereichen, die zusätzlich für 5G genutzt werden sollen, das Ausbreitungsverhalten elektromagnetischer Wellen nicht mehr für die Versorgung größerer Gebiete geeignet sind, werden moderne Mobilfunknetze aus einer Mischung aus Makrostandorten und ergänzenden Mikrostandorten bestehen.

Um 5G als Werkzeug für die Entwicklung neuer Technologien, Applikationen und Services, etwa für Smart Cities, E-Government, Industrie 4.0 oder die elektronische Krankenakte ELGA etablieren zu können, sollten im Zuge zukünftiger Frequenzversteigerungen Frequenzbänder für die Verwendung von neu entstehenden industrieorientierten Anwendungsbereichen und Produktentwicklungen exklusiv der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Dies ermöglicht nicht nur die Etablierung von F&E-Projekten samt Demonstrationsbetrieb, sondern auch die Umsetzung in die wirtschaftliche Praxis.

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